Bach, Johann Sebastian (1685 – 1750): Sechs Suiten BWV 1007–12

Art.-Nr.: EW1188

39,80 EUR
incl. 7 % USt

  • Gewicht 1,1 kg

Produktbeschreibung

Quellenkritische Edition in drei Bänden von Jonas Seeberg. Kernanspruch dieser bislang umfassendsten quellenkritischen Edition ist die Vermittlung einer neuen Sicht auf den Artikulationstext. Der wertungsfreie Einbezug aller verfügbaren Quellen in eine vergleichende Analyse führte zur Rekonstruktion einer hohen Anzahl authentischer Artikulationsgefüge. Bisherige editorische Glättungen und Ergänzungen der Artikulation, oft angelehnt an die Ästhetik der Empfindsamkeit, werden damit überflüssig. Erkennbar wird ein Klangbild, das geprägt ist von den älteren rhetorischen Prinzipien des Affektes und der Dramatik der Klangrede. Es ist gelungen, die Signifikanz einer bislang unbeachteten Quelle nachzuweisen und bisherige Annahmen zu anderen Quellen zu differenzieren. Zwei Spielpartituren präsentieren erstmalig die Rekonstruktionen zweier früher Manuskripte aus Bachs Bibliothek. Beigefügt ist auch eine wissenschaftliche Partitur, die auf jegliche Ergänzungen verzichtet und Rekonstruktionslücken dokumentiert. Das sich an barocke Manuskripte anlehnende große Format ermöglicht erstmals eine klare Darstellung aller Sätze ohne Wendestellen oder Ausklappseiten. Zusätzlich wird online die wissenschaftliche Begleitpublikation („Die sechs Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach – eine Rekonstruktion der Artikulationsgefüge dreier Werkfassungen und deren Entwicklung“, 162 S.) zum Download bereitgestellt (siehe unten). Dieses Gesamtpaket zum günstigen Einführungspreis ist die bisher umfassendste editorische Präsentation der Suiten. Der neue Goldstandard, für Kenner unverzichtbar.

 

„Besonders hervorzuheben ist der textkritische Neuansatz, der die zwei Hauptschichten der Überlieferung trennt und gesondert betrachtet, sie also nicht vermengt und die jeweils vermeintlich besten Artikulationen mischt, sondern vielmehr die Ergebnisse einerseits separat vorlegt, andererseits aber im dritten Heft so zusammenführt, dass die jeweilige Schichtzugehörigkeit der Artikulationszeichen erkennbar bleibt. 

Ich glaube, man kann ohne Übertreibung sagen, dass diese Edition die ideale Grundlage für ein gründliche interpretatorische Auseinandersetzung mit Bachs Violoncello-Suiten darstellt – eine Ausgabe, die den Spieler nicht bevormundet, sondern ihm alles an die Hand gibt, was ihn als Interpreten betrifft, und ihm dabei vielfältige Anregungen zum Nachdenken und zum Erproben von Alternativen vermittelt.“

Prof. Dr. Klaus Hofmann
(1981–2006 Leiter des Johann-Sebastian-Bach-Instituts Göttingen)



„Bietet, gemessen an bisherigen Ausgaben, die vorliegende Edition neue Erkenntnisse? Eindeutig ja! Im Unterschied zu allen bisherigen Editionen unternimmt Seeberg den Versuch, auf der Basis insbesondere der Quellen A und B die mutmaßlichen Originalmanuskripte Bachs zu rekonstruieren, wobei er der Kellner-Version eine höhere Bedeutung beimisst als die meisten anderen Editoren. Seebergs Ansatz ist gewagt, darf jedoch als gelungen betrachtet werden, denn er stützt sich auf musikwissenschaftliche Akribie, intensives Studium der Handschriften und frühen Drucke sowie zahlreiche Querverweise zu anderen historischen Quellen. Die beiden Spielpartituren sowie die Kritische Partitur bieten Texte der Cellosuiten, wie es sie bisher noch nicht gab. Trotz des umfangreichen theoretischen Begleit-„Apparates“ fühlt man sich als Spieler dieser Ausgabe frei und inspiriert. Eine formidable Publikation!“ DAS ORCHESTER 2/2024

„Die in dieser Ausgabe so eindrucks- und bedeutungsvoll herausgestellte Herangehensweise an die sehr unterschiedlichen Quellen ist einerseits sehr verdienstvoll. Andererseits entspricht sie für mich eher einem wissenschaftlichen Denken seit dem 20 Jahrhundert, das zunehmend Normen kategorisiert und eine lebendige Anschauung und Empfindungsfähigkeit von körperlichen, sinnlichen und seelisch-geistigen Kategorien vernachlässigt.“ ESTA-NACHRICHTEN, 03/2024

 

Die wissenschaftliche Begleitpublikation („... eine Rekonstruktion der Artikulationsgefüge dreier Werkfassungen und deren Entwicklung“), finden Sie unten zum freien Download oder hier als Printausgabe.

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